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Entombed A.D.: Bowels Of Earth (Review)

Artist:

Entombed A.D.

Entombed A.D.: Bowels Of Earth
Album:

Bowels Of Earth

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 36:16
Erschienen: 06.09.2019
Website: [Link]

Promo-Gefasel hin oder her, "Bowels Of Earth" markiert tatsächlich einen deutlichen Schritt vorwärts, wenn man es mit seinen beiden Vorgängern vergleicht. Nicht dass sich ENTOMBED A.D. nach "Dead Dawn" ausgesprochen viel Zeit fürs Komponieren genommen hätten (Nebenprojekte und zahlreiche Konzerte gab es zwischendurch schließlich auch), doch vielleicht profitierten die Musikern gerade von ihrer kurzen Schaffensperiode, denn so spontan und unmittelbar wie diese Scheibe muss im Grunde jede im extremen Metal daherkommen.

Das Material auf "Bowels Of Earth" ist tendenziell schneller ausgefallen und mit einem für Band-Verhältnisse sagenhaft guten, richtig zeitgemäßem Sound bedacht worden, der den Schweden weder etwas von ihrer Authentizität nimmt noch sonderlich viel mit der tödlichen Tradition ihres Heimatlandes gemein hat. Rammstein-Klangveredler Jacob Helner half der Truppe zunächst bei der Produktion, wobei aber reichlich Dreck in den Rillen zurückgeblieben ist.

Zurückgeblieben - das trifft definitiv nicht auf s Songwriting von ENTOMBED A.D. zu, denn nach dem noch erwartbaren Springinsfeld 'Torment Remains' zu Beginn ('Bourbon Nightmare' hoppelt später ähnlich schwungvoll als Winner über die Ziellinie - sogar mit Slide-Gitarren-Einlage!) strickt der Vierer schon mit 'Eliminate Them' einen raffinierten Zwitter, der nach forschem Einstieg zum ersten melodisch düsteren Glanzlicht des Albums wird. In die nicht einmal dreieinhalb Minuten passt sogar ein gefühlvolles Solo, ehe die Band ihren anfänglichen Modus wieder aufgreift.

Das peitschende 'Hell Is My Home' ist dann inklusive enorm griffiger Halftime-Bridge neben dem regelrecht verheerenden Stahlmantelgeschoss 'Single 'Fit For A King' der Hit von "Bowels Of Earth", ehe das Titelstück als rhythmisch differenzierte Walze mit den epischen Qualitäten des jüngeren Klassikers "Serpent Saints" (2007) mithält. Auf jenes Album hätte auch 'Worlds Apart' gepasst, weil es Punk-Rotz (den spuckt kurz darauf auch das nur zweiminütige 'I’ll Never Get Out This World Alive') mit einer wirklich herausragenden Solo-Bridge kombiniert.

Bei alledem - und während des furiosen 'Through The Eyes Of Gods' mit seinen halsbrecherischen Unisono und umso zäheren Doom-Passagen - zeigt sich Frontmann Petrov wieder als pfiffiger Lyriker, der zudem wieder so gut verständlich ist wie seit Jahren nicht. Im abschließenden 'To Eternal Night' grölt er sogar wieder vage melodisch und herrlich schief, was perfekt zu dem dramatischen Schleifer mit orchestralen Untertönen passt.

Dass ENTOMBED A.D. auf ihrem ersten Album mit dem brasilianischen Live-Gitarristen Guilherme Miranda als offiziellem Mitglied wie ausgewechselt klingen - eben auch wegen der vielen liebevollen Gitarrenparts statt scheinbar beliebig herausgehauener Riffs wie zuvor -, lässt hinsichtlich der Bedeutung des Jungspunds für die Band tief blicken. Der Fan darf sich über diese Rundum-Erneuerung und -Verbesserung nur freuen.

FAZIT: In den fünf Jahren, seitdem diese ENTOMBED-Inkarnation besteht, hat der Vierer eine speziell für den per se beschränkten klassischen SweDeath-Bereich beachtliche Entwicklung vollzogen, an deren vorläufigem Ende mit ihrem dritten Album eine Reihe von Songs stehen, die zu den besten ihrer gesamten Laufbahn gehören. Wer 2019 schwedischen Death Metal in Perfektion hören möchte, braucht "Bowels Of Earth".

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3411x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Torment Remains
  • Eliminate Them
  • Hell Is My Home
  • Bowels Of Earth
  • Bourbon Nightmare
  • Fit For A King
  • Worlds Apart
  • Through The Eyes Of Gods
  • I’ll Never Get Out This World Alive
  • To Eternal Night

Besetzung:

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